Orgelbauer historisch

Kreutzbach, Urban

Kreutzbach war eine Orgelbaufamilie in Borna bei Leipzig. Urban Kreutzbach (1796 Kopenhagen – 1868 Borna), welcher zunächst die Tischlerei erlernte, wanderte um 1820 nach Deutschland aus und wurde dort Orgelbauer. Er ließ sich schließlich 1830 in Borna südlich von Leipzig nieder. Er bildete seine Söhne Richard (1839 Borna- 1903 ebenda), Bernhard (Lebensdaten unbekannt) und Julius (1845 Borna- 1915 Leipzig) im Orgel- und Instrumentenbau aus. Richard und Bernard übernahmen nach dem Tod des Vaters 1868 die Leitung der Werkstätten, 1875 schied Bernhard jedoch aus. Julius gründete eine bekannte Klavierfabrik in Leipzig. Von 1882- 1887 wurde Richard, welcher ab 1875 Alleininhaber war, von seinem Neffen und Geschäftsführer Emil Müller unterstützt. Dieser war später in Werdau selbstständig und beherrschte den Bau von Kegelladen und führte dies bei Kreutzbach ein. Hermann Walcker war um 1900 verantwortlicher Geschäftsführer. Das Geschäft ging 1903 ein, da Richard Kreutzbach ohne männliche Nachkommen war.

Insgesamt baute Kreutzbach etwa 300 Orgeln, anfangs Schleifladen, ab den 1879er Jahren vermutlich teilweise Kegellanden. Mindestens seit 1883 bereits Kastenladen mit pneumatischer Traktur und Hängeventilen. Schon um 1858 erfand Urban Kreutzbach eine „Spielventilschleiflade“, welche beliebige Kombinationszüge ermöglichte. Friedrich Ladegast gilt als wichtiger Schüler. Die Orgelbauer Schmidt & Berger wurden die Nachfolger.

Bibliographie: Fischer, Hermann: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister. 1891-1991 Festschrift. München: Orgelbau- Fachverlag Rensch 1991, S. 235

Zurück