Orgelkomponisten und ihre Werke
Johann Ludwig Krebs (1713–1780)
„Unser Krebs war bekanntlich einer der besten Schüler von Johann Sebastian Bach, deswegen man bey uns sich mit dem Wortspiel trug: In diesem großen Bach sey nur ein einziger Krebs gefangen worden.“ Obwohl nicht belegt ist, daß dieser Ausspruch von dem großen Thomaskantor selbst stammt, zeugt er doch von der außerordentlichen Stellung, die Johann Ludwig Krebs unter den Schülern Johann Sebastian Bachs einnahm und einnimmt. Zu Recht! Krebs, kompositorisch zwischen Bach-Epigonalismus und neuen Einflüssen hin und her pendelnd, galt seinerzeit als außergewöhnlich virtuoser Organist. Geboren in Buttelstedt bei Weimar, war Krebs neun Jahre lang in Leipzig als Schüler, Mitmusiker und Notenkopist Bachs aktiv. 1737–1743 wirkte er als Domorganist in Zwickau, dann als Schlossorganist in Zeitz und fand schließlich 1756 seine Lebensstellung als Hoforganist in Altenburg, in dessen Schlosskirche ihm eine prächtige Trost-Orgel zur Verfügung stand.
Werke
Johann Ludwig Krebs: Aria „Bist du noch fern“ – Krebs-WV 153
Felix Friedrich (Hrsg.)
Für hohe Singstimme und Orgel
Johann Ludwig Krebs gilt heute als einer der bedeutendsten Schüler von Johann Sebastian Bach. Die als Einzelstück überlieferte Aria „Bist du noch fern“ existiert lediglich im autographen Notensatz, ohne unterlegten Text und ohne eine Namensangabe des Textdichters und des Komponisten. Hermann Zietz gelang es, als Schreiber des Manuskripts Johann Ludwig Krebs zu identifizieren, der dadurch gleichzeitig als Autor in Frage kommt. Verschiedentlich in diesem Kontext geäußerte Zweifel an der Echtheit der Aria konnten bisher weder entkräftet noch bewiesen werden. Offenbar war dieses Lied zur damaligen Zeit allgemein bekannt, so dass sich Johann Ludwig Krebs eine Wortunterlegung ersparen konnte. Für die vorliegende Edition bedurfte es deshalb einer umfangreichen Recherche, um diesen dreistrophigen Text aufzufinden. Die für Gesangsstimme und drei Begleitstimmen komponierte Aria liegt hier in einer Erstausgabe vor. Über die Art des Begleitinstruments gibt die Quelle keine Auskunft. Gemäß der Aufführungspraxis des 18. Jahrhunderts kommen dafür sowohl ein besaitetes Tasteninstrument als auch die Orgel bzw. ein Orgelpositiv in Frage. Eine Einspielung der Aria liegt im Rahmen der Gesamtaufnahme von Krebs’ Orgelwerken auf Vol. 5 (erschienen im querstand-Label, Katalognummer VKJK 0017, www.vkjk.de) vor. Felix Friedrich begleitet die Sopranistin Susanne Scheinpflug an der Silbermann-Orgel der Kirche zu Frankenstein.
Hörbeispiel
Noten
Broschur
Format (BxH): 21,0 x 29,7 cm
Partitur: 4 Seiten
Einführungstext: Deutsch/Englisch
Preis: 7,00 Euro (UVP)
ISMN: M-700221-47-8