Orgelkomponisten und ihre Werke

Johann Gottlob Schneider

Geboren am 28. Oktober 1789 in Alt-Gersdorf bei Zittau, ging Schneider wegen eines Jura-Studiums nach Leipzig, das er jedoch aufgab, um 1811 eine Stelle als Organist an der Leipziger Universitätskirche zu übernehmen. Bereits im folgenden Jahr wurde er Organist an der Hauptkirche St. Peter und Paul in Görlitz. Sein konzertantes Orgelspiel, weithin geschätzt, führte zu einem Ruf an den Dresdner Hof, den er zunächst ablehnte. Erst 1825 übernahm er das Amt eines Organisten an der Evangelischen Hofkirche in Dresden; in der Funktion eines Vicehofkantors wirkte er auch als Chorleiter und leitete die musikalischen Abendunterhaltungen des Hofes. Als Leiter der Dreyßigschen Singakademie wurde er zum Protagonisten einer Renaissance der Musik von Palestrina, als Organist engagierte er sich besonders für das Werk Johann Sebastian Bachs. Als Künstler und Lehrer, Chorleiter und Organisator prägte er das Musikleben Dresdens nachhaltig. Der Titel eines Ehrendoktors der Universität Leipzig, ein Album mit Orgelmusik der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit, eine Stiftung seines Namens zur Versorgung verwaister Lehrerkinder sind Zeichen einer Wertschätzung, die er sich auch durch seine Kompositionen erwarb. Als "einer der größten jetzt lebenden Orgel-Virtuosen" gerühmt, starb Schneider am 13. April 1864 in Dresden.

 

Zurück