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Lichtenstein / Sachsen Evangelische Kirche St. Laurentius, Jehmlich-Orgel

Standort

Adresse: Kirchplatz 10, 09350 Lichtenstein in Sachsen

Gebäude: Evangelisch Kirche St. Laurentius

Orgelbeschreibung

Baujahr:
Erbauer:
Opus:
Manuale:
Register:
Windladen:
Spieltraktur:
Registratur:
Stimmtonhöhe:
Gehäuse:
1902
Gebrüder Jehmlich (Emil und Bruno)
177
III/P
55
Pneumatische Kegelladen (mit Membranen; zuführendes System)
pneumatisch
pneumatisch
437 Hz bei 15°
altes Gehäuse der Schättlich Orgel (31 Register) mit zwei seitlichen Erweiterungen von 1794
Besonderheiten, Überholungen, Veränderungen
Besonderheiten  
Gehäuse
Setzer

Windladen
Spieltraktur
Spielttisch
Registereinschaltung
Musizierwerk



Gruppenschaltungen
Stimmtonhöhe
altes Gehäuse der Schädlich-Orgel von 1794 (31 Reg.) mit zwei seitlichen Erweiterungen
20fache freie Kombination (wird in einem Kasten im Orgelinneren mit Metallstiften gesetzt)
pneumatische Kegelladen (mit Membranen; zuführendes System)
Abführendes System
freistehend
Registerzüge sind als runde, schwarze Drucktasten gebaut, die sich auch herausziehen lassen, als frei Kombination („Druck-/ Zugregister“)
Zwei Register, 8’ und 2’die Kantor Neubert zum Musizieren mit Orchester eingebaut hat; Stimmtonhöhe 445Hz bei 15°; werden über die freie Kombination geschaltet (19+20)
Diese Register sind nur im I. Manual spielbar - ohne die anderen Orgelregister
- Sind nicht in der Disposition aufgeführt -
wurde stillgelegt, als die freie Kombination eingebaut wurde
437 Hz bei 15°
Überholungen,Veränderungen  
1921 (Jehmlich)




1940













70er Jahre (Kantor Neubert)





1985
1995 (Jehmlich)
1996 (Jehmlich)
- Einbau einer 20fachen freien Kombination nach einem Patent der Firma Jahn/Dresden (mit Stiften)
- Einbau der Crescendo-Walze
- Einbau einer Schwebeflöte (III. Manual)
- Einbau eines Zinkprospektes (Zinnpfeifen mußten ca.1917 abgegeben werden)
Umdisponierung:
*1 aus Gedackt 16’; *2 aus Fugara 8’ (Spieltischangabe 4’ist falsch); *3 aus Fugara 4’; *4 neue Chorzusammenstellung; *5 aus Gambe 8’ und Bordun 16’;
*6; *7 aus Sesquialter 2fach; *8 aus Bordun 16’; *9 aus Gambe 4’;
*10 neue Chorzusammenstellung; *11 aus Vox coelestis 8’; *12 aus Piccolo 2’;
*13 neu, anstelle Geigenprinzipal 8’; *14 aus Cello 8’;
*15 neu, anstelle Harmonikabaß 16‘
weitere Dispositionsänderungen:
°1 in Originaldipsosition nicht vorhanden; original: Flöte harm. 4’
°2 in Originaldisposition nicht vorhanden; original Aeoline 8’
°3 in Originaldisposition nicht vorhanden; original: Clarinette 8’
°4, °5 und °6 in O.disp. nicht vorh.; original: Wienerflöte 8’ und Violine 4’
°7 original nicht vorhanden, von Kantor Neubert wahrscheinlich aus Quintbass 10 2/3 hergestellt
-Einbau von drei Registern aus der U. Kreutzbachorgel aus Franken b.Glauchau
Spitzflöte 4´ I.; Octave 1´II.; Doppelflöte 8´III.Man. (Bezeichnung jetzt Bordun)
-Erhöhung des Spielwinddruckes des III. Manuals durch zusätzlichen Kanal
-Einbau eines Musizierwerkes 8’ + 2’ (1985)
-Gehäusefassung in weiß/gold (original: braun)
-Einbau Krummhorn 8´(alte Clarinette entfernt)
Reinigung; Einbau von neuen Membranen
Generalüberholung; Einbau eines neuen Zinnprospektes
Überarbeitung Reg. Trompetenbaß 8‘
Geschichte

1261 Erstmalige Erwähnung der Kirche St. Laurentius.

1603 Die Kirche erhielt einen neuen Turm.

1678 Ausbau der Kirche auf Kosten von Graf Otto Albert von Hartenstein.

1750 Planung und Erneuerung der Kirche.

1766 Die Orgel wurde bei einem Blitzschlag in den Turm schwer beschädigt.

1771 fiel die Orgel dem Brand zum Opfer.

1786 Die neu erbaute Kirche wurde eingeweiht.

1794

Orgelneubau von Johann David Schättlich II Manuale und 30 klingende Register. Schättlich hatte am qualitätvollen Zinn gespart, so waren 1820 und 1846 kostspielige Reparaturen erforderlich. Beim Löschen des Stadtbrandes von1869 drang Löschwasser in die Orgel. Die Orgel diente noch weitere Jahre der Gemeinde als Begleitinstrument. 1902 wurde sie dann abgebrochen.

1902

Es wurde eine neue Orgel von den Gebrüdern Jehmlich aus Dresden auf Betreiben des Kantors und Organisten Friedrich Otto Reuter gebaut.

Die Orgelweihe fand am 31. Oktober 1902 statt. Sie hat 55 klingende Stimmen mit 3600 Pfeifen bei 3 Manualen. Das barocke Gehäuse der alten Schättlich-Orgel und 2 Orgelregister wurden übernommen.

1973

Das Orgelprospekt der Jehmlich-Orgel wurde restauriert, d.h. es wurde vom alten Farbanstrich befreit und in der ursprünglichen Farbgebung, weiß-gold, wiederhergestellt.

1991 – 1995

Die Prospektpfeifen der Orgel, welche ursprünglich in Zinn gefertigt waren, aber im 1. Weltkrieg zu Rüstungszwecken ausgebaut und durch Zinkpfeifen ersetzt wurden, konnten wieder in Zinn gefertigt und eingebaut werden.

3. 11. 2002 Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum der Orgel.

Aus der Webseite der Kirchgemeinde und aus Günter Pohlenz „100 Jahre Jehmlich-Orgel im sächsischen Lichtenstein"

Disposition

I. Manual C-a’’’ II. Manual C-a’’’ III. Manual C-a’’’ Pedal C-f’
 1. Prinzipal 16’
2. Prinzipal 8’
3. Hohlflöte 8’
4. Gemshorn 8’
5. Rohrflöte 8’
6. Salicional 8’
7. Kleingedackt 4’ *1
8. Spitzflöte 4’ °1
9. Octave 4’
10. Quinte 2 2/3’
11. Octave 2’
12. Blockflöte 2’ *2
13. Schwiegel 1’ *3
14. Mixtur 5fach *4
15. Cornett 3-5 fach
16. Trompete 8’ **
17. Quintadena 16’ *5
18. Principal 8’
19. Gedackt 8’
20. Quintatön 8’
21. Harmonieflöte 8’
22. Octave 4’
23. Rohrflöte 4’
24. Naßat 2 2/3’ *7
25. Octave 2’
26. Nachthorn 2’ *8
27. Terz 1 3/5’ *9
28. Octave 1’ °1
29. Mixtur 4fach *10
30. Krummhorn 8’ °3
31. Gedackt 16’
32. Violine 8’
33. Konzertflöte 8’
34. Bordun 8’
35. Vox coelestis 4’ *11
36. Principal 4’
37. Hohlflöte 4’
38. Sesquialter 2fach °4
39. Schweizer Pfeife 2’ *12
40. Quinte 1 1/3 °5
41. Septime 1 1/7’ °6
42. Cimbel 4fach *13
43. Oboe 8’
44. Principalbass 16’ **
45. Violinbass 16’
46. Subbass 16’
47. Rohrpommer 8’ °7
48. Flötenbass 8’
49. Oktavbass 8’
50. Oktavbass 4’
51. Choralbass 2’ *14
52. Bassmixtur 4fach *15
53. Posaune 16’
54. Trompetenbass 8’
55. Clarinbass 4’

KOPPELN UND SPIELHILFEN

Koppeln:III/II; III/I;II/I;III/P; II/P;I/P
Generalkoppel
Tremulant für II. Manual
Octavkoppel für III. Manual
20fache freie Kombination
Crescendowalze
Schwelltritt für II. Manual
Druckregister-Ausschalt.
Zugregister-Einschalt.
Koppel-Ausschalter
Rohrwerk-Ausschalter
 
* Register der 1940 erfolgten Umdisponierung (s. nächste Seite)
** Register aus der Schädlich-Orgel
° Veränderungen unbekannten Datums (s. nächste Seite)
   

Bibliographie

Tonaufnahmen:

Andreas Schröder an der Jehmlich-Orgel in Lichtenstein. Sächsische Orgelakademie 2001. 100 Jahre Jehmlich-Orgel in Lichtenstein, CD

Literatur:

Jehmlich-Orgelbau Dresden GmbH, Firmenarchiv

100 Jahre Jehmlich-Orgel im sächsischen Lichtenstein, Polenz, Günther -In: Triangel: Mitteldeutscher Rundfunk, Bd. 7 (2002), 6, S.22-24

Lexikon norddeutscher Orgelbauer Bd.2, Sachsen und Umgebung, Lichtenstein/Sachsen, St. Laurentius, Vorgängerorgel von David Schättlich, 1794, II Manuale / 33 Register, S.332

Weblinks:

Lichtenstein/Sachsen St. Laurentius, kurze Kirchenhistorie

Kirche Lichtenstein Geschichte

 

 

 

Bildnachweis: Orgelarchiv Lang

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